Es gibt Tage, an denen wünsche ich mir nichts sehnlicher als an dem Ort zu sein, der im Banner dieses Blogs abgebildet ist. Ohne Arbeit und Prüfungen im Nacken und weit weg von der Stadt, die nach Köterscheiße stinkt. An solchen Tagen gibt's Fisch, richtigen Fisch, der Psyche wegen.

Eigentlich hätte ich eine Orada (deutsch: Goldbraße) im Sinne gehabt - aber die in Fischstäbchen-mit-Ketchup-Land aufzutreiben, ist weder einfach noch billig. Und den navarreser Rosé rechtzeitig in den Kühlschrank zu verfrachten, habe ich leider vergessen. Also, improvisieren.



Fisch
2 Saiblinge
4 Zehen Knoblauch
2 Zweige Rosmarien
1 gelber Paprika
6 kleine Tomaten
Weißwein
Öl

Die Fische mit kaltem Wasser abspülen und trockentupfen. Eine ausreichend große Pyrex einölen und Fische rein. In den Fischbauch, grob gehackten Knoblauch und den Rosmarien geben. Paprika und Tomaten (oder was für ein Gemüse auch immer) schneiden und dazulegen. Wein dazugeben, bis der Boden der Pyrex bedeckt ist. Zudecken und bei 180° (vorgeheizt) ca. 15 Minuten in den Ofen.

Patatas
Erdäpfel
Pimentón de la Vera

Rohe Erdäpfel schälen und in ca. 5mm dicke Scheiben raspeln. Mit Pimentón (oder, wenn man kein pimentón hat, dann mit scharfem Paprikapulver, Salz und Pfeffer) würzen und in sehr heißem Öl anbraten.

Nomnomnom.

Diejenigen, deren inoffizieller Zweitwohnsitz meine Küche ist, kennen sie: die uroage Lachssauce. Hiermit verrate ich das strenggeheime Geheimrezept ;-)

250 g Räucherlachs
1 Becher Sauerrahm
1 Stange Porree
4 normalgroße Tomaten
2 Limetten
1/8l trockener Weißwein
2cl Gin

Porree und Tomaten kleinschneiden. In einer heißen Pfanne ohne, oder mit nur ganz wenig, Öl ein Bissl anrösten. Gin und Wein dazu und aufkochen lassen. Wenn's kocht, scheibenweise Räucherlachs darauflegen und den Limettensaft daraufgießen. Darüber 1 Becher Sauerrahm verteilen. Hitze reduzieren und ca. 5 Minuten ohne Rühren (!) so weiterkochen lassen. Wenn der Sauerrahm anfängt zu blubbern, verrühren und den Lachs zerfetzen. Zusätzliche Gewürze sind nicht notwendig, maximal Salz nach Belieben. Das Ganze mit Bandnudeln. Nomnomnom.

PS. Photo wird nachgereicht.
PPS. für meine germanische Leserschaft, zur Erklärung: "uroag" lässt sich noch am ehesten mit "och mööönsch mennooo, is datt volle konkret steil krass ey aldaaa" - mit dem kleinen Unterschied, dass sich letzteres einfach vollkommen bescheuert anhört.

Im kukuxumusu-Design. Ich glaub ich bin verliebt! Jetzt müss'ma nur noch kosten... ;-)

Eingraben könnte ich mich in asiatische Nudel(suppen), seien es nur billige Instant-Ramen mit Gewürzpulver oder die Luxus-Variante beim Japaner meines Vertrauens. An Tagen wie heute, mit Kater, Regen und viel zu viel Lernzeug, sind selbstgemachte Asianudeln in rauhen Mengen der ideale Seelentröster.

Die Zubereitung ist eigentlich genauso flexibel wie wandelbar. Man braucht nur Gemüse nach Belieben (heute: Frühlingszwiebel, Broccoli, rote Paprika, Zuckerschoten) und was einem halt sonst noch so schmeckt (heute: Tofuwürfel, Shrimps) und was ein gut sortierter, asiaphiler Kühlschrank halt sonst noch so hergibt (Kokosmilch, Zitronengras, Koriander, Ingwer, Limetten, Currypaste, Sesamöl, Chilis) sowie Nudeln (heute: Glasnudeln, wobei Soba oder Udon sicher auch gut wären).

Und dann geht's ruck zuck: Currypaste (Panang Thai - yummy!) im Sesamöl erhitzen, Frühlingszwiebel und Tofuwürfel darin anbraten. Mit Kokosmilch und evtl. etwas Wasser ablöschen, köcheln lassen und geriebenen frischen Ingwer und Zitronengras dazu geben. Alle anderen Zutaten und die Nudeln dazugeben und nochmal aufkochen lassen. Mit Chili und Koriander garnieren und:

Nomnomnom.

5 Knoblauchzehen
1 Handvoll Pinyons
1 Handvoll getrocknete Tomaten
1 große, überreife Ochsenherz-Tomate
Chili, Salz und Pfeffer
Rotwein
Wasser
Öl

Den Knoblauch gemeinsam mit den Pinyons und dem Öl (gutes Olivenöl, versteht sich, nicht so ein österreichischer Supermarktdreck) in der Küchenmaschine zu einer pestoartigen Paste verarbeiten. Die Tomate zerkleinern und in der Küchenmaschine pürrieren, evtl. mit etwas Wasser strecken dass es flüssig wird.

Die Paste in eine Pfanne geben und solange anrösten, bis sie anfängt zu kleben, dann mit der Tomatensauce ablöschen. Etwas verrühren, bis es eben nicht mehr klebt. Die getrockneten Tomaten (ich habe immer mit ein paar Kräutern kleingehäckselte getrocknete Tomaten als Saucenbasis in einem Glas) dazugeben. Deckel drauf und bei kleiner Flamme köcheln lassen.

Immer wieder nachschauen, rühren und Flüssigkeit (zuerst Wein, dann Wasser) nachgießen. Mit Chili(flocken), Salz und Pfeffer abschmecken. Prinzipiell gilt, je länger die Sauce kocht, desto besser wird sie - ich lasse sie, je nach Zeit und Hunger, mindestens eine Stunde, besser zwei, auf dem Herd. Evtl mit ein, zwei Löffeln Sauerrahm verfeinern, damit die Sauce cremig wird.



Hervorragend mit neutralen Spaghetti und frisch geriebenem Parmesan oder Pecorino oder Mozzarellawürfel, und einem fruchtigen Wein - eine tolle Alternative zur Bolognesesauce, natürlich nichts für Zimperliche ;-)

Spargel und Erdäpfel

1/2 kg weißer Marchfeldspargel
1/2 kg speckige Erdäpfel

Erdäpfel in Salzwasser kochen, Spargel dünsten. Ich verwende dazu einen Topf mit "Siebaufsatz", da geht das alles in einem. Während der Kochzeit die Sauce zubereiten.

Ziegenkäse & Frischkäse Sauce

15 dag Ziegenkäse, nicht zu weich
20 dag Frischkäse Doppelrahmstufe
1 Pkg. Bouillon pur von Knorr [*]
je 1/8 l Weißwein und Wasser
etwas Estragon

Den Bouillonwürfel im Wein und Wasser auflösen, getrockneten und geriebenen Estragon dazugeben und köcheln lassen. Darin unter ständigem Rühren den Frischkäse auflösen bis es eine sämige, recht flüssige Sauce wird. Den Ziegenkäse fein reiben (das ist ein Muss, sonst wird die Sauce bröckelig) und wiederum unter ständigem Rühren zur Sauce dazugeben. Wenn die Sauce noch zu flüssig sein sollte, mit etwas Mehl binden.

Erdäpfeln schälen und mit Butter & Salz anrichten. Ich habe den Spargel noch in ein paar Scheiben Serranoschinken, die weg gehörten, eingewickelt. Das Ganze mit ein paar Spritzern Balsamico-Konzentrat dekorieren. Nomnomnom.



Heuriger 2010

Der Wein ist unser "Spritzerwein", eine Eigenmarke von Billa. Günstig, gut, und auch pur zu trinken. Der Wein ist leicht und lieblich und passt gut zum Spargel - finden wir, weder Weinexperten noch Weißweintrinker.

[*] Ich verwende so wenige Fertigprodukte wie möglich. Leider bin ich zu faul zum Suppekochen und zu blöd zum Herstellen von Reduktionen, deshalb sind diese "Suppenwürfel" für mich ein guter Kompromiss. Salz und Pfeffer ist dadurch nimmer nötig.

Momentan essen wir nur Salat, als Hauptspeise und als Beilage. Gibt fast nix tolleres. Ein kleines Rezept von heute:

Spargelsalat

Für den Salat:
50 dag grüner Spargel
25 dag Büffelmozzarella
3 hartgekochte Eier
1 Paprika
und gemischter Blattsalat

Für das Dressing:
1/2 Packerl Hollandaise
3 TL Tomatensauce
Zitronensaft aus einer Zitrone
Schuss guter Balsamico
Pfeffer und Salz

Schneiden, rühren, essen. Nomnomnom.