Kroatien

Freitag, 12. August 2011

Verliebt in eine Stadt | Zagreb


Park beim Hauptbahnhof (das Gebäude im Hintergrund). In der Wiese sitzen, liegen, spielen, schlafen etc. ausdrücklich erlaubt. I like!

Ich liebe Zagreb, auch wenn meinem mediterrànen Über-Ich hier ziemlich kalt ist.



Eins der wahrscheinlich faszinierendsten, kreativsten und verstörendsten Museen überhaupt haben wir besichtigt: das Museum of Broken Relationships (Eintritt: 20 Kuna = ca. 3€). Artefakte gescheiterter Beziehungen: Gewand, Plüschtiere, ganz persönliche Dinge, begleitet von den Geschichten dahinter (ein bisschen voyeuristisch fühlt man sich schon)... Der Besuch - und vor allem ein Zitat an der Wand: "There is properly no history; only biography." R. W. Emerson - Es hat mich tief berührt und nachdenklich gemacht. Was bleibt nach dem Ende einer Beziehung, sei es sexueller, amouröser, oder platonischer Natur? Erinnerungen, Gewohnheiten, und Dinge. Und gerade das ist das Interessante am Menschen. Und jetzt sitz ich da, in unserem Hotelzimmer, mitten in einer weitgehend intakten Beziehung, und denke über die Dinge (Stadtplan einer kleinen deutschen Stadt, Strickpullover in Zweimetermanngröße, durchgetanzte Tanzschuhe, etc.) nach, die bei mir "übriggeblieben" sind und darüber, was ich wohl bei anderen zurückgelassen habe...

Mehr Infos auf der Webseite des Museums.


Das ist nicht die Kathedrale von Zagreb.

Die Kathedrale von Zagreb selbst ist ganz hübsch, aber nicht besonders besonders (außergewöhnlich nur, dass kein Eintritt verlangt wird). Absurdeste katholische Götzenverehrung, unter anderem die Plastikpuppe einer Leiche in einem Glaskasten (wir haben inzwischen recherchiert, dass es sich dabei um diesen sympathischen Zeitgenossen handelt, allerdings noch nicht den Grund der Verehrungswürdigkeit), und Kühlschrankmagneten mit Bildern von Papa Ratzi und Co. (keine Sorge, so abartig ist unser Sammeltrieb noch nicht!)

"Mittag gegessen" haben wir nach einem Spaziergang durch die Oberstadt in der unglaublich süßen und sehr empfehlenswerten Cookie Factory. Omnomnom!



Zagreb ist ziemlich quadratisch, glücklicherweise nur am Stadtplan. Davon abgesehen wirkt die Stadt jung und alternativ, ich will mehr davon!; auf einem Platz in der Innenstadt, wo es in voller Lautstärke Ghost Riders in the Sky und Whiskey in a Jar spielt, während vor den eigenen Augen Kunstwerke (und ziemlich gesellschaftskritische noch dazu) entstehen, im Kaffeehaus zu sitzen, finde ich eigentlich ziemlich cool. Leider undenkbar im verstaubten alten Museumswien, wo man sich unter Kunst und Kultur im öffentlichen Raum maximal eine artige sonntägliche Mozartperückenorchesterparade vorstellt (aber nicht zu laut, dass man die Frau Stenzel und ihresgleichen auch ja nicht stört!).

Und ja. Morgen geht's wieder nach Wien. Wenn ich nicht wüsste, dass zwei der liebsten Menschen auf der Welt, nämlich die Frau Schnitzinger und der litauas Saufkopfas, mich dort erwarten werden, würde ich mich gar nicht freuen.

Mehr Fotos folgen bald!!!

Donnerstag, 11. August 2011

Landschaftsbetrachtungen *lalalalalala* | Unterwegs



Angekommen in Zagreb, nach fast 12 Stunden Autofahrt, eigentlich hätten es nur 9 sein sollen. Die Adresse hier: Ulica Republike Austrije. Also eh fast zuhause. Das Haus, in dem unser Quartier ist, könnte genausogut ein Wiener Altbau sein. Der Blick aus dem Fenster ist weniger Wien, mehr Graz oder Würzburg, wobei letzteres ja nicht unbedingt was mit "Republika Austrija" zu tun hat, aber jaaa... ;-) was soll's, nach so langer Autofahrt mit miesen Dancefloor-Hits in Dauerschleife* darf man gaga im Kopf sein.

Kurz vor der Autobahnauffahrt in Kroatien: Unfall, Totalsperre, fast 20km Stau. Keine Lust, mittendrin zu stehen (eh schon wissen: Stau ist nur hinten blöd, vorne geht's...), also umgedreht. Irgendwo im Nirgendwo einen roten 3er-Golf mit Wiener Kennzeichen getroffen, sie waren auf dem Weg von Sarajevo nach Split, wir haben uns also solidarisiert und gemeinsam nach einem Ausweg gesucht. Sie hatten einen Buchplan, waren damit besser beraten als wir mit unserer Hiltrud (irgendwann schmeiß' ich sie noch beim Fenster raus), und so haben wir uns entlang der Bosnischen Grenze weiter auf den Weg nach Norden gemacht. Und ja: Es mangelte wirklich nicht an Gegend. ;-)

Heute Abend wird geruht, leider sind wir beide schon seit ein paar Tagen nicht ganz fit (der Herr Schatz ist schwanger und ich habe einen Bandwurm, oder so...) und morgen Zagreb unsicher gemacht. Und übermorgen sind wir schon wieder in Wien und werden überraschenderweise von Freunden aus Litauen in Empfang genommen. Hu wiii :-)

* Ich weiß jetzt endlich, warum immer nur von "Best Of 70er und 80er" und nie von "Best Of 90er und Beginn des neuen Jahrtausends" die Rede ist. Letzteres hat einfach nichts Best-Of-Würdiges. Und nächstes Mal kümmer' ich mich um die Musik - um meiner Nerven willen. Dann gibt's mehr Lieder wie das eingangs erwähnte.

Sonntag, 31. Juli 2011

Die Perle der Adria und ihre Fauna | Dubrovnik



Dubrovnik ist eigentlich ziemlich toll, nur halt bummvoller Touristen, man fühlt sich teilweise so ameisenartig mitgeschoben wie in Venedig o. ä.



Die Altstadt ist recht übersichtlich, und mindestens genauso beeindruckend, vor allem von der Stadtmauer / Festung aus betrachtet. Es sollte sowieso viel mehr Städte mit Stadtmauern geben :-) Der "Eintritt" kostet 70 Kuna (ca. 5€) und es lohnt sich wirklich, auch wenn es in der prallen Mittagshitze ziemlich anstrengend ist, der Ausblick belohnt für jede Mühsal!



Für mich war die Stadtmauer von Dubrovnik quasi eine Feuertaufe - so wie ich den Herrn Schatz kenne, und das tue ich ja jetzt doch schon ein Bissel, werden wir alle verfügbaren Burgen, Mauern, Kirchtürme und Steinhaufen, die uns über den Weg laufen, besteigen.



Für 50 Kuna, bzw. 30 Kuna für Studenten, (ca. 4€ bzw. 2,50€) haben wir uns dann ein Ticket für 2 Museen geleistet. Im Schiffahrtsmuseum waren wir schon, sehr beeindruckend, morgen zum Frühstück folgt noch der Rektorspalast.
Der Rest der Altstadt war ebenfalls recht hübsch anzusehen, auch wenn die "Kathedrale" im Inneren den Charme der Purkersdorfer Pfarrkirche versprüht und einem die Menschenströme, Restaurantbewerber und Souvenirverchecker schon gehörig auf die Nerven gehen.



Kurz haben wir überlegt, ob wir noch das Aquarium besuchen wollen, dann haben wir beschlossen, dass uns die adriatische Fauna auf dem Teller viel besser gefällt. Uneingeschränkte Empfehlung für das Café Royal am Gundulic-Platz. Hin und wieder darf's auch Hummer sein, hier sogar bezahlbar und superfrisch. Wir sind angekommen, uns könnte es nicht besser gehen.

Her mit dem schönen Leben!



Morgen geht's weiter nach Kotor in Montenegro, wir werden uns zuvor Sonnenhüte kaufen. Fotos folgen, sobald ich zum Sichten & Nachbearbeiten Lust habe sind jetzt da...

Angekommen, für's Erste... | Unterwegs



Liebe Mutter, zunächst einmal freut es uns, Dir mitteilen zu dürfen, dass wir wider Erwarten keinen tödlichen Autounfall hatten und wir auch sonst gesund sind. Munter eher weniger, aber das liegt an den neun Stunden Fahrt, die wir hinter uns haben.

Nachdem wir aus dem zentralspanischen Radiotrauma des letzten Jahres gelernt haben, haben wir heuer selbst für musikalische Unterhaltung gesorgt. Bzw. der Herr Schatz hat das übernommen, und dabei einen äußerst seltsamen eigentlich eh witzigen Musikgeschmack an den Tag gelegt. Müde wird man jedenfalls nicht, wenn man die ganze Nacht von den völlig zu Recht in Vergessenheit geratenen Superhits der frühesten Jugendjahre (und natürlich auch ein Bisserl guter Musik!) unterhalten wird. ;-)

Die Fahrt war größtenteils irgendwas zwischen dunkel und schwarz, abgesehen von den vielen vielen Tunnels, die waren heller, dafür war das Panorama auch eher bescheiden. Gegen acht Uhr abends sind wir nach einem wunderbaren Nachmittag in Graz (Danke nochmal, liebster Sehrgroßerbruder) gen Süden aufgebrochen und gegen sechs Uhr früh in Dubrovnik angekommen.

Und irgendwo in Bosnien, gegen fünf Uhr früh, zwischen müde und blöd, die (vorläufig) beste Meldung des Urlaubs, wie könnte es anders sein, von Yours Truly, kann man der werten Leserschaft ja nicht vorenthalten:
"Eigentlich ist Bosnien schon leiwander als Kroatien, da is' net so finster..."

Wir haben schon unser Zimmer in einer extrem süßen kleinen Pension bezogen, Kaffee und frische Feigen gefrühstückt, jetzt wird erst mal geschlafen (der Herr Schatz, der mehr gefahren ist als ich, ist schon im Sitzen beim Frühstück weggedöst...) und am Nachmittag geht's gen Altstadt.

Fotos und weitere Berichte folgen natürlich bald!

Reisen, Essen, Lesen, und was das Leben lebenswert macht. Ein bisschen von allem und nichts so ganz - "neither here nor there" halt.

Yours Truly


Rastlose Hedonistin, bekennender Babelfisch, koffein-basierte Lebensform, dem Wahnsinn verpflichtet. Momentan in Wien, lieber in Barcelona.

Reise, Reise

30. 7. 2011 - 15. 8. 2011
Roadtrip Balkan (light)

Standort: Wien (AT)
Wegstrecke: 2.625km
Etappenziele:
Unterwegs Wien-Dubrovnik
Dubrovnik
Unterwegs Dubrovnik-Kotor
Kotor
Lovcen und Cetinje
Budva und Svetistefan
Scutarisee und Stari Bar
Shkodër
Unterwegs MNE-Zagreb
Zagreb

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