Meine Stadt, mein Markt, meine große Liebe...
Aufgewachsen bin ich in einem sterbenslangweiligen Vorortkaff, das nur aus Supermärkten besteht (*), noch dazu mit einer Mutter, deren einziger Grund zu essen das Hungergefühl war. Die Vorstellung, dass man Essbares woanders kaufen kann als im Supermarkt, anders als in bunten Plastikgroßpackungen mit Aktionsstickern drauf, war mir fremd. Die Vorstellung, dass es zwischen demselben Lebensmittel oder derselben Speise, sagen wir mal: zwischen Käse und Käse, Unterschiede geben sollte, schien mir absurd.

Und dann zog ich in die große Stadt. 2006, Freihausviertel, junges, urbanes, hippes Lebensgefühl. Kulturschock.
Naschmarkt. Er wurde binnen Tagen zu meinem absoluten Lebensmittelpunkt. Zum Brunch, zum Einkaufen, zum Flohmarktbummeln, zum Entspannen, zum Mittag- und zum Abendessen, zum Freundetreffen, zum Vorglühen, und zum Katerfrühstück ins Drechsler. Und zwischendurch, zuhause, lernte ich kochen, mit Marktzutaten und den besten Empfehlungen (sowie Basisrezepten und Hinweisen, die meine weibliche Verwandtschaft mir nicht zuteil werden lassen konnte) der Standler. "Naschmarkttier" nannte der Innigstbegehrte und Mitbummler mich, mit Augenzwinkern und Seitenhieb, und konnte doch nicht aufhören, mich zu begleiten.
Dann zog ich weg, verließ mein Nest im Vierten, den Innigstbegehrten genauso wie den Naschmarkt und das Drechsler. Das Drechsler hatte umgebaut, die Frau des Pantomimen eröffnete ihr Lokal, die Bobos wurden immer mehr, und ich war nur mehr Gast am Naschmarkt.
Ganz im Bürgerlichen zu wohnen... nein, undenkbar. Inzwischen sind der Kutschkermarkt und das WUK mit seinem herrlichen, wenn auch mir manchmal fast zu religiösem Wochenmarkt, meine Hauptanlaufstellen. Ein Asialaden fehlt mir hier, ansonsten bin ich glücklich. Niemals, niemals könnte ich mir vorstellen, mein Gemüse im Spar zu kaufen...
Kürbissuppe, asiatisch, und Tomatensugo mit Anchovis köcheln gerade vor sich hin und ich gönne mir eine herrliche Zotter von Frau Pöhls Käsestand. Kein Käse, wegen Projekt Laktoseintoleranz. Schoki? Ach was, sooo viel Laktose kann das schon nicht sein... ;-)
(*) Ungelogen jetzt. 7 Supermärkte und 2 Drogerien (davon 5 zu Rewe gehörend) auf knapp 7000 Einwohner. Suburbane Perversion in Reinkultur, vor allem da es viel zu viele gelangweilte Hausfrauen und Sekretärinnen in dem Ort gibt, die den ganzen Tag nichts anderes machen als Supersonderangebote vergleichen und einkaufen gehen!

Und dann zog ich in die große Stadt. 2006, Freihausviertel, junges, urbanes, hippes Lebensgefühl. Kulturschock.
Naschmarkt. Er wurde binnen Tagen zu meinem absoluten Lebensmittelpunkt. Zum Brunch, zum Einkaufen, zum Flohmarktbummeln, zum Entspannen, zum Mittag- und zum Abendessen, zum Freundetreffen, zum Vorglühen, und zum Katerfrühstück ins Drechsler. Und zwischendurch, zuhause, lernte ich kochen, mit Marktzutaten und den besten Empfehlungen (sowie Basisrezepten und Hinweisen, die meine weibliche Verwandtschaft mir nicht zuteil werden lassen konnte) der Standler. "Naschmarkttier" nannte der Innigstbegehrte und Mitbummler mich, mit Augenzwinkern und Seitenhieb, und konnte doch nicht aufhören, mich zu begleiten.
Dann zog ich weg, verließ mein Nest im Vierten, den Innigstbegehrten genauso wie den Naschmarkt und das Drechsler. Das Drechsler hatte umgebaut, die Frau des Pantomimen eröffnete ihr Lokal, die Bobos wurden immer mehr, und ich war nur mehr Gast am Naschmarkt.
Ganz im Bürgerlichen zu wohnen... nein, undenkbar. Inzwischen sind der Kutschkermarkt und das WUK mit seinem herrlichen, wenn auch mir manchmal fast zu religiösem Wochenmarkt, meine Hauptanlaufstellen. Ein Asialaden fehlt mir hier, ansonsten bin ich glücklich. Niemals, niemals könnte ich mir vorstellen, mein Gemüse im Spar zu kaufen...
Kürbissuppe, asiatisch, und Tomatensugo mit Anchovis köcheln gerade vor sich hin und ich gönne mir eine herrliche Zotter von Frau Pöhls Käsestand. Kein Käse, wegen Projekt Laktoseintoleranz. Schoki? Ach was, sooo viel Laktose kann das schon nicht sein... ;-)
(*) Ungelogen jetzt. 7 Supermärkte und 2 Drogerien (davon 5 zu Rewe gehörend) auf knapp 7000 Einwohner. Suburbane Perversion in Reinkultur, vor allem da es viel zu viele gelangweilte Hausfrauen und Sekretärinnen in dem Ort gibt, die den ganzen Tag nichts anderes machen als Supersonderangebote vergleichen und einkaufen gehen!
neitherherenorthere - 6. Okt, 15:40